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Typisches Karzinoid Lunge – postoperativer V...

Typisches Karzinoid Lunge – postoperativer Verlauf

Typisches Karzinoid Lunge – postoperativer Verlauf: Mein Krankenhausaufenthalt Teil 5

NET Lunge – Wie alles begann
Teil 2 zum Thema Typisches Karzinoid
Bericht zur Operation NET Lunge
Nachblutung nach der Operation // zweite OP nötig

Ich hatte nun auch die zweite OP überstanden. Wieder lag ich auf der Intensivstation, verkabelt an zig Monitoren. Mein Blutdruck war stabil und mir ging es gut. Die Schmerzen waren erträglich, was sicherlich daran lag, dass ich Morphium intravenös bekam. Da sich mein Zustand sehr schnell stabilisierte, konnte ich nach 24 Stunden auf die Wachstation verlegt werden. Auf dieser Station wird man auch noch überwacht, hat aber einen Fernseher und etwas mehr seine Ruhe, das dachte ich zumindest. Kaum war ich auf der Station angekommen, kam auch schon Professor Schirren an mein Bett. Ich sollte ihm meine Atemübungen vormachen, damit er sieht, wie viel Volumen ich schon schaffe (siehe Bild). Mehr wie 500 war nicht drin. Er wurde lauter und sagte das ich mindestens schon 1000 schaffen müsste. Es ging aber nicht. Immer wieder und wieder sollte ich es versuchen doch ich schaffte es nicht. Dann sagte er zu den Krankenschwestern das sie mir den Katheter und sämtliche Nadeln ziehen sollen und ich aufstehen soll. Ich schaute ihn an und sagte ihm, dass ich noch nicht aufstehen kann. Mit eindringlichem Blick sah er mich an und sagte: “Willst du an einer Lungenentzündung sterben? Wir haben gut operiert, jetzt bist du dran. Mädchen, renn um dein Leben!” Zu diesem Zeitpunkt hätte ich wieder nur weinen können, heute aber weiß ich, das er mir damit nur das Leben retten wollte, denn eine Lungenentzündung bekommt man nach so einer Operation sehr schnell.
Ich bekam nun also den Katheter gezogen, es tat nicht weh, eigentlich spürte man gar nichts. Das einzigst Unangenehme war, das man das Gefühl hatte auf die Toilette zu müssen, es aber nichts kam.
Es wurde Abend und meine Schmerzen wurden stärker. Morphium bekam ich nur noch in Tablettenform. Die Krankenschwestern hatten Schichtwechsel und zu mir kam eine neue Schwester, die ich noch nicht kannte. Sie war in der Nacht für mich zuständig, doch was dies bedeutete, war mir zum Glück zu dieser Zeit noch nicht bewusst. In der Nacht bekam ich dann riesen große Schmerzen, die Tabletten haben einfach nicht geholfen. Vor lauter Medikamenten war ich schon völlig weggetreten. Auch das Liegen tat weh. Das Pflegepersonal am Tage konnte mich immer richtig und gut legen, doch der Schwester in der Nacht war es egal. Wenn ich klingelte, kam sie 30 Minuten später, auf Hilferufe reagierte sie nicht oder genervt. Plötzlich hatte ich wieder das Gefühl auf die Toilette zu müssen, sie brachte mir eine Bettpfanne. Leider kam wieder kein Urin und ich klingelte. Es kam mir vor wie Stunden, sie kam einfach nicht. Auf der Bettpfanne war es so unbequem, mir tat alles weh. Als sie endlich kam, hat sie nur die Bettpfanne weggezogen und hat mich zerkauert im Bett liegen lassen. Als ich ihr sagte, dass ich so doch nicht liegen kann, reagierte sie nicht. Ihr könnt euch nicht vorstellen, welche Angst ich zu dieser Zeit hatte. Meine Schmerzen waren nicht zum Aushalten und ich fühlte mich allein. Auf der einen Seite hatte ich Angst um mein Leben, denn diese Frau konnte mich nicht retten, auf der anderen Seite hatte ich mich nun das erste mal gefragt, warum ich unbedingt aus der Narkose erwachen wollte, bei der OP zu sterben wäre sicherlich angenehmer gewesen. Irgendwann fing ich an zu weinen und endlich holte sie einen Arzt. Dieser kümmerte sich gut um mich. Er hat mir etwas gespritzt und mir eine Schlaftablette gegeben. 10 Minuten später ging es mir besser und ich konnte 2 Stunden schlafen. Am nächsten Tag kam die Visite und fragte mich nach meiner Nacht. Ich habe all meine Kraft zusammengenommen und die Geschichte erzählt. Nicht noch eine Nacht wollte ich mit dieser Schwester verbringen.
Die Tagschicht kam und ich war mehr als froh, nettes Personal zu sehen. Am Morgen wurde mein Verband gewechselt, leider musste ich währenddessen dringend und damit meine ich wirklich dringend auf die Toilette. Der Pfleger meinte ich solle noch aushalten doch es ging nicht. Nach langem hin und her brachte er mir eine Bettpfanne. Wieder kam nichts. Er meinte, dass es nicht so dringend sein kann, wenn wieder nichts kommt, und fuhr mit dem Verbandswechsel fort. Es war aber dringend, ich dachte ich müsse innerlich platzen. Als er endlich fertig war, brachte er mir einen Toilettenstuhl. Endlich konnte ich aufs Klo, selbst der Pfleger hat nun eingesehen, wie dringend es war.
Über den Tag verteilt kamen die Chirurgen noch einige Male vorbei. Bei der Visite am Mittag musste ich wieder die Atemübungen machen und bekam Ärger, weil ich noch immer nur 500 Volumen schaffte. Des Weiteren sollte ich Husten, damit sich der Schleim lösen kann, auch das konnte ich nicht.
Am Abend war dann wieder Schichtwechsel, mir wurde ganz anders, weil ich Angst hatte, wieder von dieser Schwester betreut zu werden. Dem war aber zum Glück nicht so, die Ärzte hatten mir jemand anderen eingeteilt. Naja, die Schwester kam mit einem Kollegen dennoch an mein Bett, sie fragte mich, warum ich so schlecht bei ihrem Chef über sie gesprochen habe, ich hätte das mit ihr klären sollen denn man beschwert sich nicht, da sich so was nicht gehört. Ich hab ihr dann nur gesagt, wenn man überfordert ist, muss man dennoch nicht unfreundlich werden oder Patienten stundenlang warten lassen, wenn sie klingeln. Ebenso sagte ich ihr das ich mit ihr gar nichts mehr kläre und für mich das Gespräch mit dem Arzt richtig erschien. Mir war dieses Gespräch viel zu viel, ich hatte Schmerzen und wollte mich nicht mit so einer unmöglichen Person auseinandersetzen. Es war schon dreist genug, das sie mich nicht in Ruhe lies, obwohl es mir so schlecht ging.
Naja, die Nacht mit dem mir eingeteilten Pfleger verlief sehr ruhig, er bekam mich schmerzfrei und lies mich nicht Stunden warten. Sehr freundlich war er auch nicht aber schlimmer wie die Nacht zuvor konnte es nicht kommen.
Am nächsten Tag kamen dann wieder die Chirurgen zur Visite. Ich weinte denn ich wollte auf die normale Station, zu den netten Chirurgen und den tollen Krankenschwestern und Pflegern. Auf der Wachstation war es einfach nur Hektik und laut, ich konnte da überhaupt nicht zur Ruhe kommen.
Mein Wunsch wurde an diesem Tag erhört. Ich war körperlich stabil genug und konnte auf die normale Station verlegt werden……

Voldyne Lungenoperation

 


  1. Ich lese schon eine Weile mit, aber nun muß ich mal für die Kollegin in die Presche springen. Auf einer Wachstation ist wirklich viel los und man kann nicht immer sofort auf die Klingel rennen. Man hat Nachts viel Arbeit und viele Patienten klingeln. Wenn man dann schon einige Nächte hinter sich hat mit viel Stress und alles alleine machen muß was Tagsüber von 4 Schwester gemacht wird , ist man Überfordert und leider ist man dann auch mal nicht mehr so freundlich. Ansonsten weiterhin viel Glück bei der Genesung

    • In der Nacht war die Dame für 6 Patienten zuständig, das findest du viel? Ich nicht. Denn Zeit zum rauchen und mit Kollegen rumlabbern hatte sie ja auch. Ich war auch nicht die erste die sich beschwert hat, selbst die Kollegen von der Tagschicht haben mir gesagt das die Frau unmöglich ist und keinen Bock hat. Das ist für mich eindeutig verfehlung des Berufs. Wenn man mit Menschen arbeitet, denen es auf so einer Station einfach nicht gut geht, muss man sich halt mal zusammen reißen. Das man nicht sofort an die Klingel rennen kann ist mir auch bewusst, darum geht es auch nicht. Ihre Kollegen haben es ja auch hinbekommen das die Patienten nicht 30 Minuten warten müssen.
      Und keine Krankenschwester ist auf der Wachstation nachts allein, zumindest nicht in diesem Krankenhaus. Auf der normalen Station ja, aber nicht auf der Wach oder Intensivstation

  2. Wie es in dem Krankenhaus ist weis ich nicht und ich kenne diese Frau auch nicht Persönlich aber ich kenne die Situation , bin seit 25 Jahren in dem Beruf und Nachts ist meist mehr los wie am Tag und da hat man nicht immer die Nerven und die Geduld wie am Tag. Ich bin eigentlich immer sehr beliebt bei den Patienten aber Nachts ist man nicht der gleiche Mensch. Trotzdem gute Besserung. War auch nicht böse gemeint

  3. Ich weiß genau was du meinst, ich hatte auch oft schwester noder pfleger die ich einfach unhöflich fand, dennoch gab es auch super liebe. In den 4 Monaten im Krankenhaus lernt man aber auch die Pfleger besser verstehen und weiß dass manche einfach nur ihre Arbeit machen

  4. Ich verstehe nicht wie ihr diese Schwester alle in Schutz nehmen könnt! Dann noch so dreist sein und der Patienten zu sagen, das man sich nicht zu beschweren hat. Sagt mal gehts noch?
    Wenn man "nur" seine Arbeit macht und dabei nicht auf die Patienten eingehen kann hat man in dem Beruf, meiner Meinung nach, nichts verloren. Klar ist es auch stressig, dafür habe ich vollstes Verständnis, aber das darf man nicht am Patienten auslassen!
    Naja, das musste ich jetzt mal los werden.
    Ich wünsche dir eine gute Besserung und hoffe du hast das alles trotzdem gut überstanden!
    Liebste Grüße
    Jess

    • Danke, genau so denke ich auch. Ich bin auch kein Patient der sich schnell beschwert oder anstrendend ist. In so einem Fall möchte man halt einfach entsprechend behandelt werden und das war in dieser Nacht nicht der Fall. Ich fand es auch unmöglich das sie mich an meinem Bett so rund gemacht hat. Einfach unprofessionell! !!

  5. Also die Aussage der Schwester finde ich auch nicht korrekt, aber ich weiß selbst, dass der Beruf sehr anstrengend ist, weil ich ihn selbst vier Jahre ausgeübt habe. Man kann nicht immer gut gelaunt und freundlich zu den Patienten ein. Auch wenn man es sollte, es geht wirklich nicht immer.

    Ich lag eine Woche auf der Neurologie, weil die Ärzte ratlos sind, weil ich ständig Entzündungen habe, aber niemand weiß woher oder wo sie sich befinden. Es waren wirklich nur superliebe Ärzte und Schwestern, eine war etwas pissiger, aber freundlich. Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung, bei mir wird es noch ein langer Weg, bis man weiß, was nicht stimmt.

    • Wäre sie nur unfreudlich gewesen hätte ich sicherlich drüber weggesehen. Viel schlimmer war das sie überfordert war und mir nicht helfen konnte was ihre kollegen aber immer konnten. Man hat auch gemerkt das sie einfach genervt war und kein bock auf ihre arbeit hatte. Ich denke nicht das sie nur einen schlechten Tag hatte denn sonst wäre das noch nicht öfter vorgekommen wie es ja laut ihren kollegen wohl der fall ist.

  6. Olive

    30 April

    Deine Texte haben mich echt berührt! Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft! Ich hoffe alles wird ganz schnell wieder gut und du kannst glücklich und gesund dein Leben angehen!! <3

  7. So habe gerade deine neusten Beiträge zu deinem Krankenhausaufenthalt gelesen 🙂 Ich finde es toll, dass du jetzt auf die normale Station durftest und hoffe & drücke dir die Daumen, dass es weiterhin bergauf geht! 🙂 ♥ Das mit der Nachtschwester ist ja ärgerlich, wir hatten in der Klinik auch eine Nachtschwester, die total unkompetent war. :/ Kann mir vorstellen, wie das dann sein muss, wenn man dazu auch noch heftige Schmerzen hat.

    Bist du nun aus dem KH raus oder bist du noch drin?

    Ja, ich hoffe der Fuß heilt bald komplett ab 🙁

    Grüsse ♥

  8. Anonym

    1 Mai

    Ich wünsch dir alles Gute für deine Genesung ! x

  9. Leider kenne ich solche Geschichten auch persönlich und egal, wie viel Stress eine Schwester hat und dass sie auch nicht sofort bei jedem Klingeln am Bett stehen kann, verstehe ich alles, aber unhöflich darf man niemals sein. Man liegt hilflos im Bett und braucht dann keine unfreundlichen Worte.

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